HSG-Trainer Oetzel: „Kann es nicht schönreden“

Dannstadt (kc). „Das war ein Geworschtel, das hat nichts mit der Art Handball zu tun, wie ich es mir vorstelle“, sagte nach der 27:22 (11:9)-Niederlage Siggi Oetzel. Der Trainer des A-Ligisten HSG Dudenhofen/Schifferstadt war nach dem Schlusspfiff sichtlich konsterniert und es fiel ihm auch schwer, die passenden Worte zu finden. „Mit fehlen schon etwas die Worte, ich kann es auch nicht schönreden“, sagte er.

Als Favorit ist der Tabellenzweite zum Drittletzten SG Assenheim/Dannstadt gefahren und nach der herausragenden Leistung am vergangenen Spieltag gegen Ottersheim/Bellheim/ Zeiskam schien nur die Höhe des Sieges ein Thema. Aber es begann  schon zäh, wenn auch mit dem 2:4 durch Kevin Gerber mit einem tollen Heber. Doch dann ging gar nichts mehr. „Wir wussten, dass sie defensiv 6:0 decken, da muss man sie ausein­anderspielen“, sagte Oetzel, der zusehen musste, wie seine Spieler kein Mittel fanden, den Sperrriegel am Kreis aufzubrechen, dann die falschen Entscheidungen trafen, zu vorschnell abschlossen. Nach dem 4:4 gab es in Folge vier vergebene Versuche, nur vier guten Paraden von Torhüter Nikolas Claus war es zu verdanken, dass es nach 22 Minuten 7:7 stand.

Zu oft allein gelassen stand er den SG-Versuchen aber machtlos gegenüber. Es häuften sich in dieser Phase auch technische Fehler, die die Gastgeber bis zur Pause zum 11:9 kommen ließen. Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Die HSG machte es Assenheim/Dannstadt leicht zu verteidigen, der rustikale Stil der Hausherren passte  der Oetzel-Sieben nicht. „Der Rückraum ist komplett ausgefallen, es wurden die falschen Entscheidungen getroffen und dann 100.000 Mal den Kreis angespielt, obwohl der Kreisläufer keinen einzigen Ball fangen konnte, es ist nie einer angekommen“, sagte der Trainer.

Immer wieder musste sich die HSG heranarbeiten, über das 13:11 zum 13:13 und nach 43 Minuten zum 15:15. Dann führten zwei schnelle Tempogegenstöße und ein Treffer nach einem Ballverlust zur Vorentscheidung. 20:17, auch Kevin Trapp, der in der zweiten Halbzeit im Tor stand, war allein auf weiter Flur und konnte das nun folgende Debakel nicht verhindern. Das 23:19 (53. Minute) veranlasste Trainer Oetzel zur Auszeit. „Mehr kann man nicht falschmachen, wir sind bis auf zwei Tore dran und dann kommen diese Risikopässe“, echauffierte er sich dabei ungewohnt lautstark.

Bei der SG lief es jetzt wie am Schnürchen, auch gegen die offensive und am Ende gar gegen die Manndeckung, die HSG war total außer Tritt, das 27:22 am Ende ernüchternd. „Das war schon deprimierend, gerade wenn man weiß, was sie können“, erklärte der Trainer. „Uns fehlt die Konstanz, um da oben konsequent mitspielen zu können. Wir haben mal ein Hui-Spiel, dann wieder ein Pfui-Spiel“, fügte er an.

Tore: Vincent Stief 6, Alexander Grill 3, Sebastian Kolb 3/1, Matthias Handrich 3/1, Jonas Rödel, Vincent Schmitt und Kevin Gerber je 2, Max Barlang 1.

Spielfilm: 1:0, 2:4 (8.), 5:5 (16.), 8:8 (23.), 11:9 (Hz)
12:10, 13:13 (39.), 15:15 (42.), 18:16 (45.), 20:17 (46.), 23:19 (53.), 24:20 (57.), 25:21, 27:21, 27:22 (Handrich 7m).

Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)

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