Schifferstadt. „Das erlebt man im Leben nur einmal, dass man mit einer ersten Männermannschaft nach 25 Minuten mit 18:1 auf dem Feld steht“, sagt Siggi Oetzel, Trainer der HSG Dudenhofen/Schifferstadt, nach dem deutlichen 39:21 (19:6) beim SV Meckenheim. Wie ein Hurrican fegte die Oetzel-Sieben über den Gastgeber hinweg und verdeutlichte eindrucksvoll, dass sie die nicht überzeugenden Leistungen in den letzten Spielen vergessen lassen wollte. Was ihr dann auch bestens gelang.
„Da sie keine 40 Tore erzielte haben, müssen die Trainer keinen Kasten Bier bezahlen“; erklärte Co-Trainer Daniel Rhein und fügte aber an: „Was die Trainer aber doch tun werden.“ Die HSG begann nämlich furios in der „Handballhölle Meckenheim“ und zwang SV-Trainer Arno Paulus schon nach 3.54 Minuten zur Auszeit, denn da stand es von Manuel Grill (2), Matthias Handrich und Alexander Grill bereits 4:0.
„Unsere offensive Taktik ist sehr gut aufgegangen, wir haben sehr gute Tempogegenstöße gelaufen und uns ganz an die taktischen Vorgaben gehalten“, freute sich Co-Trainer Rhein über den Auftakt. Jeder Wurf war ein Treffer und so ging in der siebten Minute SV-Torhüter Patrick Pabst entnervt vom Feld beim Stand von 8:0. Jens Hedtke löste ihn ab und der sah dann in der neunten Minute den ersten Treffer seines Teams durch den verwandelten Siebenmeter von Christian Hemmer, der am Ende mit 9/4 Toren erfolgreichster Meckenheimer Werfer war.
Das war aber nur ein Schönheitsfleck, denn bei der HSG klappte es auch nachfolgend wie am Schnürchen. Mit der offensiven Abwehrarbeit wurden viele Bälle abgefangen, die dann mit dem schnellen Umschaltspiel erfolgreich abgeschlossen und verwertet werden konnten. 18:1 stand es nach 25 Minuten, ein unglaublicher Spielstand. „Am Ende war etwas die Luft heraus, aber das war in Ordnung“, sagte Co-Trainer Rhein auch über den Umstand, dass der Gastgeber in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit fünf Treffer erzielte, die HSG nur noch einen, außerdem noch einen Strafwurf vergab.
Auch zu Beginn der zweiten Habzeit wurde etwas zu nachlässig agiert, aber das Team hatte sich bald wieder gefangen und Trainer Oetzel nutzte die Gelegenheit, zu variieren. „Das Spiel war so gut wie gegessen, da habe ich auch die zweite Garnitur spielen lassen, ihnen Spielanteile ermöglicht“, sagte er. „Wenn man mit 13 Toren Vorsprung in die Halbzeit geht, muss man gucken, dass man sich nicht noch blamiert“, erklärte er zur zweiten Halbzeit, in der sein Team aber die Konzentration hochhielt, über das 22:8, 25:11, 29:13, 32:16 zum überzeugenden 39:21 kam. Nach 45 Minuten löste Kevin Trapp Nicolas Claus im Tor ab, aber auch er hatte sich schnell dem starken HSG-Spiel angepasst.
„Es gab schon noch vieles, das wir noch verändern können, aber diesmal hat die Einstellung von Beginn an gestimmt. Die Abwehr war stark, dann haben wir jede Chance genutzt. Besser kann man es sich nicht wünschen“, sagte Oetzel über die starke Vorstellung in den ersten 25 Minuten. „Danach haben wir Konzepte versucht, Sachen ausprobiert unter Wettbewerbsbedingungen, dass es dann nicht 40:3 oder 40:4 ausgehen kann, ist klar“, erklärte Oetzel rundum zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. „Wir waren von der ersten Minute an auf der Platte“, freute er sich. Manuel Grill war mit acht Treffern erfolgreichster HSG-Werfer, gefolgt von Matthias Handrich (6) und Vincent Stief (5.), entscheidend war aber diesmal die mannschaftliche Geschlossenheit.
HSG-Tore erzielten: Manuel Grill 8, Matthias Handrich 6, Vincent Stief 5, Vincent Schmidt 4, Sebastian Kolb 4/2, Marius Rödel und Max Barlang je 3, Alexander Grill und Kevin Gerber je 2, Christoph Lacher und Simon Blümer je 1.
Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)