Wörth (kc). Trainer Siggi Oetzel hatte eindringlich seine Mannschaft gewarnt, aber es bedurfte dennoch eine Halbzeit und eine entsprechende Pausenansprache in der Kabine, ehe die Spieler der HSG Dudenhofen/Schifferstadt beim TV 03 Wörth II den Schalter umlegen konnten. Aufgrund einer enormen Steigerung im zweiten Spielabschnitt siegte die HSG schließlich verdient mit 27:20 (8:10) beim Tabellendritten.
„Acht Tore in einer Halbzeit sind einfach zu wenig“, erklärte der Trainer nach dem Spiel, der mit dem Auftakt überhaupt nicht zufrieden sein konnte. Zumindest was die Vorwärtsbewegung anbelangte. An der Abwehrabeit hatte er nichts auszusetzen. „Die hat in der ersten und zweiten Halbzeit gut gestanden“, lobte er diesen Mannschaftsteil. Vor allem mit Torhüter Felix Trapp, der sogar einen Siebenmeter parierte, war er hoch zufrieden. Mit 2:3 und 4:6 führte die HSG, die dann aber Wörth auf 9:7 davonziehen lassen musste, auch den 10:8-Pausenstand nicht verhindern konnte. Wörth war nur darauf bedacht, das Tempo aus der Begegnung zu nehmen, das Spiel zu verschleppen und die Tempo gewohnten HSGler aus dem Rhythmus zu bringen. Und das funktionierte. „Wir waren einfach zu pomadig, sind mitgetorkelt und haben unsere Chancen leicht vergeben“, haderte Oetzel und dementsprechend fiel die Pausenansprache aus.
Den Standhandball im Angriff wollte er nicht mehr sehen, forderte mehr Tempo, denn „was sie da gezeigt haben, ist nicht entschuldbar“, sagte Oetzel. Seine Spieler nahmen sich dies zu Herzen und legten mit Beginn des zweiten Spielabschnitts den Schalter um. Johannes Keßler und Dominik Selinger, die auch in der Abwehr einen starken Auftritt hatten, trafen und brachten die HSG nach vorne. Über das 10:11, 13:16 und 15:19 legten sie den Grundstock, zwangen Wörth zu einer Auszeit, und schafften gar das 15:23. In der 53. Minute war dies durch einen Doppelpack von Jonas Schön die Entscheidung.
„Wir haben nach der Pause schnell ausgeglichen und dann lief es. Uns war bewusst, dass wir besser spielen können als in der ersten Halbzeit“, erklärte Trainer Oetzel. Die Wende wurde auch eingeläutet durch die konditionelle Stärke des Teams, das auch durch die unbekümmerte Schnelligkeit der A-Jugend einen Vorteil besitzt. Dominik Selinger (6), Matthias Handrich (5) sowie Jonas Schön, Johannes Keßler und Marco Beckmann (je 4) erzielten die meisten HSG-Treffer.
Quelle: Schifferstadter Tagblatt