HSG-Herren I: Sicher geglaubten Sieg noch leichtfertig vergeigt

Bellheim (kc). Vor einem starken Anhang der Gäste auf der Zuschauertribüne in der Bellheimer Spiegelberghalle trennten sich Gastgeber SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/ Zeis­­kam II und die HSG Dudenhofen/Schifferstadt mit 35:35 (16:22). Dadurch hielt die HSG den Konkurrenten auf Distanz – dennoch sollte man das Spiel ganz schnell vergessen.

Wo anfangen? Bei der Leichtfertigkeit, der Überheblichkeit, der Schlafmützigkeit, der Lustlosigkeit? Es spielten viele Faktoren mit, dass die HSG am Ende einen sicher geglaubten und auch lange Zeit verdienten Sieg in der Schlussphase noch aus der Hand gegeben hat. Das Tüpfelchen auf dem I sicherlich vier Sekunden vor Schluss, als vor einem Freiwurf für OBKZ Sebastian Kolb den Ball für das Schiedsrichtergespann Christian Bosse und Sven Schikoswski scheinbar erkennbar wegtrat. „Er hat mir gesagt, dass er ihn aufgehoben hat, ihn hinlegen wollte und er ihm auf den Fuß fiel“, sagte nach der Partie HSG-Trainer Siggi Oetzel, der lange Zeit um Worte ringen musste. 34:35 stand es. Kolb quittierte die Rote Karte und den Unparteiiischen blieb nichts anderes übrig, als nicht auf Freiwurf, sondern auf Siebenmeter zu entscheiden. Jan Gerbershagen ließ sich die Chance nicht entgehen und markierte den umjubelten Ausgleich.

Drei Phasen hatte die Begegnung. In den ersten acht Minuten hielten die Gastgeber mit, waren sichtlich bemüht und gingen auch dreimal in Führung, ehe Sebastian Kolb mit einem Tempogegenstoß das 3:4 erzielte.

Phase 2: Nach dem 5:6 machte sich das variablere Spiel der HSG bemerkbar, sie gewannen Oberwasser, führten 5:8, 7:10, ließen die Gastgeber zwar nochmals herankommen, doch nach der Auszeit von Trainer Oetzel zeigte sich sein Team auch zielstrebiger. Über 11:16 und 15:21 kamen sie zur deutlichen 16:22-Führung zur Pause.

Auch danach deutete alles auf einen deutlichen HSG-Erfolg hin, mit 20:25, 24:29 hielt die HSG den Abstand aufrecht. OBKZ-Trainer Christian Thomas ließ danach etwas offener verteidigen und plötzlich war bei der HSG der Faden gerissen. Phase 3: 26:31, 31:33 und 1.30 Minuten vor Schluss noch 32:35 hieß es, bevor alle Dämme noch brachen. Die Gastgeber holten Tor um Tor auf. „Was sie in der zweiten Halbzeit geboten haben, war unterirdisch, das muss ich so sagen, da hat überhaupt nichts mehr gestimmt, da wollte keiner mehr zum Ball, den Schritt, den man gehen muss, sind sie nicht mehr gegangen,“ erklärte Trainer Oetzel enttäuscht.

Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)

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