Lingenfeld (kc). Das war auf des Messers Schneide, was sich am Sonntagabend in der Lingenfelder Goldberghalle abspielte. Mit 27:26 (14:10) siegte die HSG Lingenfeld/Schwegenheim gegen die HSG Dudenhofen/Schifferstadt denkbar knapp und ging als glücklicher Sieger vom Spielfeld. „Schade, wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, sagte HSG-Trainer Arnd Bäuerle nach der nervenaufreibenden Begegnung.
Er stand mitten unter seinen Spielerinnen. „Das sieht schon sehr lazarettmäßig aus“, sagte er, nachdem es auch in dieser Begegnung seine Spielerinnen erwischte. Sabrina Schott bekam nach einem Zusammenprall eine dicke Beule auf die Stirn, Bianca Gerner einen Schlag gegen das schon lädierte Knie und Katharina Schmitt bei einer überharten Aktion in der Lingenfelder Abwehr einen Schlag auf die unteren Rippen, sie rang minutenlang nach Luft.
Demnach ging es auch im letzten Saisonspiel nicht gerade zimperlich zu und es verdeutlicht auch, dass die Gastgeber schon härter kämpfen, sich vehementer ins Zeug gegen den vermeintlichen Außenseiter legen mussten. Und das hatte vor allem in Torfrau Antje Wilde ihre Ursache, denn was sie während der 60 Spielminuten hielt, war phänomenal.
Das begann gleich mit dem ersten Ball, den sie souverän blockte, führte fort über die gehaltenen freien Würfe von Jessica Weis, Elena Cairo oder Mara Theilmann und sie parierte beim Stand von 22:21 einen Siebenmeter. Sie hielt ihr Team im Spiel, machte es spannend. Schade, dass dies ihr letztes Spiel war, dass sie ihr Torwarttrikot an den berühmten Nagel hängt. Sie hinterlässt eine große Lücke. „Es tut aber immer mehr weh, ich werde ja auch bald 37“, sagte sie nach dem Spiel, das sie und ihe Mannschaft leider nicht siegreich beenden konnte.
„In der ersten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, die Kreisläuferin in den Griff zu kriegen“, sagte Trainer Bäuerle nach der Begegnung, in die sein Team beherzt startete. Nach dem 2:0 glich die HSG aus, blieb beim 4:4 ebenso dran wie beim 6:5 nach 16 Minuten. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, bis nach dem 8:7 die Arnd-Sieben in doppelter Unterzahl spielen musste und mit 13:9 in Rückstand geriet. Da kam etwas Unruhe rein, Abspielfehler häuften sich und Lingenfeld nutzte dies zum 14:9, ehe Ann-Kathrin Müller das 14:10 zur Pause erzielte.
Dieser Vier-Tore-Rückstand hatte bis zum 17:13 Bestand, dann biss sich die HSG ins Spiel zurück. Jetzt waren sie auf Tuchfühlung mit dem Tabellenvierten, kämpften sich auf 19:18 dran (Müller verwertete einen weiten Abwurf von Wilde) und hielten den knappen Abstand.
20:19, 23:22, 26:25 waren Spielstände, ehe der Gastgeber mit 27:26 siegte. „In der entscheidenden Phase hat der Schiedsrichter auch unglückliche Entscheidungen getroffen. Die beiden Tore von Chris Heller waren einwandfrei und dann gewinnen wir mit einem Tor und sind glücklich und so ärgern sich alle, weil wir es eigentlich unverdient verloren haben“, sagte Trainer Bäuerle nach einem packenden, spannenden und kämpferisch hochstehenden Spiel, in dem Torfrau Antje Wilde überragte.
Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)