SCHIFFERSTADT (kc). „Das erlebt man in seiner Trainer- oder Spielerkarriere nicht so oft“, sagte Siggi Oetzel, Trainer der HSG Dudenhofen/ Schifferstadt am Sonntagabend in der vollbesetzten Wilfried-Dietrich-Halle. Spitzenreiter HSG hatte den Tabellenzweiten TV Hochdorf II mit 30:29 (14:17) geschlagen und sich nicht nur die inoffizielle Herbstmeisterschaft gesichert, sondern die Sieben holte im elften Spiel den elften Sieg.
Die Kulisse verbreitete eine Stimmung und Atmosphäre, wie man es schon lange nicht mehr in Schifferstadt erlebt hat und trug dazu bei, dass die Begegnung zu einem echten Spitzenspiel wurde. „Es war ein harter Kampf, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Man hat gesehen, dass dies zwei Mannschaften waren, die in dieser Klasse ihresgleichen suchen und dementsprechend stark sind“, erklärte Trainer Oetzel.
Mit dem 2:1, 3:2 und 4:3 hatte sich die HSG jeweils knapp in Führung geworfen, aber die ersten sechs Minuten zeigten schon, dass es eine Auseinandersetzung auf Biegen und Brechen geben würde. Mit dem 4:5 ging Hochdorf erstmals in Führung und gab diese bis zum 14:17 Pausenstand nicht mehr ab. „Bei uns hat heute die Durchschlagskraft aus dem Rückraum gefehlt, wir mussten unsere Tore am Kreis suchen in den Eins-zu-Eins-Situationen. Dominik Selinger und David Kolb haben sich richtig aufgerieben, die einfachen Tore hat Hochdorf geworfen“, bestätigte Trainer Oetzel.
Nicht oft genug in die Tiefe ging die HSG, oft hat auch der entsprechende Zug zum Tor gefehlt, doch mit einer fabelhaften Energieleistung hat sich die Sieben in der zweiten Halbzeit ins Spiel reingekämpft. „Das war dann besser und hat auch den Ausschlag gegeben“, freute sich Oetzel über die Steigerung. Drei Tore in Folge brachten nach Wiederanpfiff das 17:17, die HSG war wieder im Spiel, auch wenn sie bis zur 53. Minute immer einem Tor hinterherlaufen musste. Mit 18:20; 22:24 und 25:26 war Hochdorf im Vorteil bis zum 27:27.
„Wir waren zum richtigen Zeitpunkt da, vielleicht auch die Glücklicheren, dass wir zwei Tore nach vorne konnten“, sagte Oetzel über das 29:27 durch Sebastian Kolb in der 57. Minute. Noch war nichts entschieden, die Zuschauer auf der Tribüne fieberten mit und machten Spektakel. Jona Eschbach, der insgesamt acht Tore erzielte, brachte den TVH wieder dran, ehe Manuel Grill das 30:28 erzielte, dem Eschbach nur noch eine Resultatsverbesserung folgen lassen konnte. „Vielleicht hatten sie in der Schlussphase nicht mehr die Konzentration“, mutmaßte Oetzel über den TVH, während für sein Team die größere Willensstärke und das Wollen den Ausschlag gab.
Quelle: Schifferstadter Tagblatt