HSG-Herren: Mit dem siebten Feldspieler nicht zurecht gekommen

Kandel (kc). Das war wohl nichts für die HSG Dudenhofen/Schifferstadt beim Pokalspiel in der dritten Verbandspokalrunde beim TSV Kandel, unangefochtener Spitzenreiter in der A-Klasse. Mit 26:27 (15:11) mussten sich die Schützlinge von Trainer Siggi Oetzel dem klassentieferen Gastgeber geschlagen geben. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, aber in der ganzen zweiten Halbzeit lief nichts mehr“, sagte der Coach nach der Begegnung.

In erster Linie war dabei wohl die Taktik des Kandeler Trainers verantwortlich, der im zweiten Spielabschnitt den Torhüter auflöste und mit einem siebten Feldspieler agierte. Er sah sich zu dieser Maßnahme gezwungen, da die HSG während der ersten 30 Minuten deutlich das Geschehen auf der Platte diktierte. Durch zwei Treffer von Niklas Klein und dem Tor von Alexander Grill führte die HSG 3:0, in der neunten Minute brachte Klein seine Farben gar mit 6:1 in Führung. Es lief wie am Schnürchen, der Gast behauptete sich und Matthias Handrich erzielte in der 18. Minute das 10:4. Sechs Tore Vorsprung in der fremden Halle waren ein deutliches Zeichen und es sah ganz nach einem sicheren Erfolg für die Oetzel-Sieben aus. Nach dem 14:9 in der 26. Minute nahm Kandel seine Auszeit, die Oetzel beim 11:6 genommen hatte.

Es blieb auch nach der Pause (15:11) beim sicheren Spiel der HSG, zumindest am Anfang, bis Kandels Trainer die Variante mit dem siebten Feldspieler brachte. „Wir haben dann die Löcher nicht gestopft, waren einfach zu langsam in unseren Aktionen und haben es auch nicht verstanden, leichte Tore zu machen“, sagte Oetzel nach der Begegnung. Da Kandel immer wieder den Torwart bei Angriffen einwechseln musste, hätte die HSG bei einem schnellen Umschaltspiel durchaus Möglichkeiten gefunden, die Bälle im leeren Tor unterzubringen oder die Unordnung am Kreis auszunutzen. Aber Fehlanzeige. „Wir haben kein einziges Tor gemacht“, bemängelte Oetzel, dass eine Sieben während der zweiten Spielhälfte das leere Tor nicht ausnutzen konnte.

„Wir sind mit dem siebten Feldspieler einfach nicht zurecht gekommen“, sagte Oetzel, der Kandel zwar immer auf Distanz sah bis zum 26:23 (56.), dann jedoch die Gastgeber aufkommen sah. Auch die Auszeit in der 57. Minute beim Stand von 26:25 nutzte nichts, Frank Moritz machte in der Schlussphase mit zwei Toren den Sieg des A-Klassevertreters perfekt. „Das war noch nicht einmal unverdient“, musste Oetzel eingestehen. „Kandel wollte den Sieg einfach mehr als wir, wir haben unsere Chancen nicht genutzt und dann hat einfach der letzte Tick gefehlt, die Bereitschaft, mehr zu geben, war nicht vorhanden“, musste der HSG-Trainer feststellen. Er wäre gerne weitergekommen. „Schade, es war mehr drin“, sagte Oetzel über das faire Spiel, das die beiden Schiedsrichterinnen Janina Adlfinger und Tanja Göbel vor keinerlei Probleme stellte.

 

Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)

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