HSG-Herren: „Die Mannschaft zu trainieren macht Spaß“

Schifferstadt (kc). Aus zwei starken Mannschaften ein funktionsfähiges Team zu formen, das in der A-Klasse nicht nur mitmischen, sondern ein ernsthaftes Wort bei der Vergabe der Meisterschaft und des damit verbundenen Aufstiegs in die Verbandsliga mitsprechen kann, war die Aufgabe von Trainer Siggi Oetzel und seinem Co. Daniel Rhein. Oetzel war Trainer des TV Dudenhofen, dessen Handball-Abteilung mit der des TV 1885 Schifferstadt fusionierte. Das war vor zwei Jahren.

Im ersten Jahr gab es für die HSG Dudenhofen/Schifferstadt den zweiten Platz. Verletzungsgebeutelt war dies ein großer Erfolg in der ersten gemeinsamen Saison, in der sich die Stammformation erst herauskristallisieren musste. Und dies tat sie eindrucksvoll. Obwohl sich personell nicht viel änderte. Neu ins Team kam Torhüter Markus Kiese.“ Er hat mit seiner Erfahrung viel zur Stabilität beigetragen“, sagte Trainer Oetzel.

Aus der zweiten Mannschaft machte Stefan Kaiser eine Entwicklung, die er sich wohl selbst nicht zugetraut hatte. „Er hat einen  Riesenschritt gemacht“, freute sich der Trainer über den Halblinken, der durch seine Ruhe besticht. „Außerdem haben sich vier A-Jugend-Spieler nahtlos eingefügt und das alles zusammengenommen, war das „Erfolgs“-Geheimnis“, erklärte der Coach. „Ausschlaggebend war aber, dass wir eine Mannschaft sind, sie ist durch unseren Kader mit den 18 Spielern fast doppelt gleichwertig besetzt, kein Spieler ragt extra heraus, jeder kann sich in die Torschützenliste eintragen und auch darum waren wir so unberechenbar“, freute sich Oetzel.

Allerdings fing die Saison nicht gut für die HSG an, denn gleich zum Auftakt gab es beim TV Offenbach mit dem 32:31 die erste Niederlage. „Das war ein Dämpfer und da haben wir schon etwas an der Saisonzielsetzung gezweifelt“, meinte Oetzel über den misslungenen Beginn, mit dem der Druck noch größer geworden war. „Wir wollten aufsteigen um unserer Jugend eine Perspektive zu zeigen.“ Der mit 16 Mannschaften im männlichen Bereich größte Verein der Pfalz ist praktisch gezwungen, in höhere Klassen vorzustoßen, um dem Abwandern des talentierten Nachwuchses entsprechend zu begegnen.

Nach dem Dämpfer in Offenbach folgte der souveräne Sieg gegen HSG Trifels II (33:23), der die Verhältnisse wieder zurecht rückte, aber die nächsten drei Spiele sollten wegweisend sein. Beim Mitfavoriten TS Rodalben gab es einen deutlichen 39:24-Erfolg. „Da haben wir das erste Mal richtig Selbstvertrauen getankt, gesehen was gehen könnte“, sagte Oetzel. Mit 34:29 wurde mit dem TV Kirrweiler der nächste Kontrahent besiegt und als gegen Kandel mit 24:21 gewonnen wurde, wusste die HSG, dass etwas zu erreichen sein könnte. Knackpunkt der Saison war die letzten Vorrundenbegegnung bei der TSG Haßloch, die glücklich aber auch dank einer konzentrierten und bis zur letzten Sekunde diszipli­nierten Leistung mit 29:27 entschieden wurde. „Das war eine Kopfsache und dieser Erfolg beim Mitfavoriten hat uns die weitere Saison begleitet“, erkläte der HSG-Trainer.

20 Siege, eine Niederlage in der Vorrunde, mit dem 29:29-Unentschieden in Kirrweiler nur einen Punktverlust in der Rückrunde, die HSG zeigte sich gefestigt und konnte auch verletzungsbedingte Ausfälle wegstecken. „Durch den breiten Kader waren wir auch in der Schlussphase im Spiel, wir haben immer an uns geglaubt und das hat auch die Mannschaft ausgezeichnet“, sieht der Trainer seine Spieler zu einer Einheit gewachsen. Knapp 22 Jahre ist das Durchschnittsalter, wobei Routinier Markus Kiese im Tor mit 32 Jahren den Schnitt etwas anhebt, Janek Messerschmitt mit seinen 17 Jahren aufzeigt, dass mit dem HSG-Nachwuchs zu rechnen sein wird. Er ist ebenso noch in der A-Jugend spielberechtigt wie Kreisläufer Moritz Leonhardt (17).

„Da sind keine zwei Parteien auf dem Spielfeld, das heißt nicht Dudenhofen oder Schifferstadt, da spielt die HSG  und dass dies im zweiten Jahr schon so gut funktioniert hat, trug ebenfalls mit zum Erfolg bei“, hat Oetzel einen weiteren Aspekt parat. „Es macht Spaß, diese Mannschaft zu trainieren“, betonte er.

Der Kader wird auch in der kommenden Saison zusammenbleiben. „Es wird keine externen Spieler geben, die A-Jugend wird reinschnuppern, da ist viel Potential vorhanden,“ blickt Oetzel in die Zukunft. „Ich glaube schon, dass wir uns in der Verbandsliga behaupten können, auch mit dem jugendlichen Spirit. Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, erklärte der Trainer zum Ziel. In der Verbandsliga will sich die HSG akklimatisieren, dann in den nächsten Jahren oben mitspielen.  Ein körperbetonteres Spiel erwartet Trainer Oetzel und darauf wird er in der Vorbereitungszeit ab Juni hinarbeiten.

Die Mannschaft bleibt zusammen, lediglich Co-Trainer Daniel Rhein hört aus privaten Gründen auf, bleibt der HSG aber erhalten. Seine Stelle ist noch vakant. Die HSG ist auf der Suche und könnte sich auch einen Torwarttrainer vorstellen.

Das Team:
Felix Trapp (21) Torwart, Nico Claus (22) Torwart, Markus Kiese (32) Torwart
Matthias Handrich (24) Rückraum, Christoph Lacher (23) Kreisläufer, David Kolb (20) Rückraum, Manuel Grill (21) Rückraum, Alexander Grill (23) Außen, Rückraum, Kevin Gerber (20) Außen, Gideon Metzger (19) Außen, Max Barlang (23) Außen, Sebastian Kolb (23) Rückraum, Stefan Kaiser (20) Rückraum, Tobias Esswein (23) Rückraum, Janek Messerschmit (17) Rückraum, Marco Beckmann (18) Außen, Moritz Leonhardt (19 Kreisläufer, Trainer Siggi Oetzel, Co.-Trainer Daniel Rhein, Mannschaftsbetreuer Stephan Vögele.

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Kommentar

Ein tolles Team

von Kurt Claus
zur HSG Dudenhofen/Schifferstadt

kurt.claus@schifferstadter-tagblatt.de

Wenn zwei sich zusammentun ist nicht immer gewährleistet, dass dies auch funktioniert, eine Harmonie entsteht. Der Zusammenschluss der Handballabteilungen des TV Dudenhofen und des TV 1885 Schifferstadt hat nachdrücklich aufgezeigt, dass dies hervorragend umgesetzt werden kann. Nicht nur bei den Herren, die nach dem zweiten Platz im ersten Jahr nun die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga geschafft haben. Es schwingt daher berechtigter Stolz mit, wenn Herren-Trainer Siggi Oetzel erklärt, dass es nun mal ein verschworenes Team ist, das auf der Platte steht und in dieser Saison 20 Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage geholt hat. Betrachtet man die Altersstruktur dieser HSG-Mannschaft, die getreu ihrem Namen „Panther“ allen anderen Teams in der A-Klasse die Zähne gezeigt hat, ist noch viel Potential vorhanden. Da fügen sich 17-, 18-, 19-Jährige ein, als wären sie schon immer dabei und dies spricht für den gesunden Unterbau bei der HSG. Sebastian Kolb als Mannschafsführer ist gerade mal 23, Mathias Handrich mit 24 im Rückraum der routinierteste, der mit seiner körperlichen Präsenz Maßstäbe setzt und es spielt auch das „Luxuxproblem“ von Trainer Siggi Oetzel mit drei außergewöhnlich starken und gleichwertigen Torhütern eine wichtige Rolle. Oetzel hat es mit Co-Trainer Daniel Rhein und Betreuer Stephan Vögele geschafft, aus vielen Komponenten ein starkes Team zu formen, ein tolles Team, aus dem Oetzel verständlicherweise keinen besonders herausheben möchte.

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