Schifferstadt (kc). Eine Konstellation, wie sie die Handballfans lieben: Der Dritte erwartet den Ersten, knisternde Spannung pur wird erwartet, Handballsport auf hohem Niveau, wenn heute Abend, 20.30 Uhr, die TSG Haßloch II die HSG Dudenhofen/Schifferstadt im TSG-Sportzentrum erwartet.
Aber nicht nur das bringt diese Begegnung auf ein besonderes Level: Vor zwei Jahren waren Peter Henkes und Gregor Bopp Trainer des TV 1885 Schifferstadt, ehe sie nach dem Zusammenschluss mit dem TV Dudenhofen nach Haßloch gingen, dort in der B-Klasse eine zweite Haßlocher Mannschaft aufstellten und den direkten Aufstieg in die A-Klasse schafften. Im vergangenen Jahr spielte die TSG gegen die zweite Vertretung der HSG, jetzt ist sie in der A-Klasse dicht an der ersten Mannschaft dran.
Von derlei Randerscheinungen lässt sich Siggi Oetzel, Trainer des derzeitigen Spitzenreiters nicht beirren. Er bereitet sein Team wie gegen jede andere Mannschaft vor. „Klar, ist es für manchen Spieler etwas besonderes, gegen einen ehemaligen Trainer zu spielen, das kommt aber in einer sportlichen Laufbahn öfter vor“, nimmt er Wind aus den Emotionssegeln. Eine gewisse Note kann er der Begegnung aber auch nicht absprechen.
Zu den Fakten: Stefan Kaiser fällt nach seiner Zahnoperation definitiv aus, Janek Messerschmitt plagte sich seit Sonntag mit Magen-Darm-Beschwerden und David Kolb hat Rückenprobleme. „Inwieweit wir die beiden einsetzen können, muss man abwarten“, sieht Oetzel da ein Fragezeichen. Wieder mit dabei sein werden aus der A-Jugend Marco Beckmann und Moritz Leonhardt.
Beide Mannschaften haben eine kleine Serie hingelegt. Haßloch erreichte zuletzt vier Siege und ein Unentschieden, ist seit fünf Spielen ohne Niederlage, die HSG hat nach der Ein-Tore-Niederlage in Offenbach die folgenden acht Spiele gewonnen.
„Wir wollen das Spiel ebenso wenig wie Haßloch verlieren“, erwartet Trainer Oetzel eine ausgeglichene Situation. „Das ist ein klares 50:50-Spiel. Hier entscheidet noch mehr die Tagesform“, ist Oetzel sicher. „Dass wir acht Spiele in Folge gewonnen haben, macht uns noch lange nicht zum haushohen Favoriten“, bestätigt er. Rspekt hat er vor der jungen Haßlocher Truppe, die vorwiegend aus A-Jugendlichen gebildet ist, auf einen wurfgewaltigen Rückraum zählen, aber auch über die Außen schnell auftrumpfen kann.
„Den Rückraum müssen wir in den Griff kriegen und wenn Kiese hintendrin die notwendige Stabilität bringt, wir vorne die 1:1-Situationen entscheiden können . . .“, hofft der Trainer. „Die Einstellung muss stimmen“, appelliert er an die Spieler, denn Haßloch werde seinem Team alles abverlangen. Ein Spitzenspiel eben, ein Knaller.
Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)