Schifferstadt. Es ist einiges besser gelaufen bei den Pfalzliga-Damen der HSG Dudenhofen/Schifferstadt in der gerade zu Ende gegangenen Spielzeit. Mit 24:20 Punkten landete das Team von Trainer Arnd Bäuerle auf dem guten vierten Platz, holte elf Siege, zwei Unentschieden bei neun Niederlagen. Spielerisch hat sich die junge Mannschaft dabei weiterentwickelt, musste aber in der Rückrunde den personellen Schwierigkeiten Tribut zollen.
Viele Verletzungen und schulische Vorbereitungen ließen kaum einmal die gleiche Formation antreten und auch im Training musste Trainer Bäuerle immer wieder mangelnde Teilnahme konstatieren. Nicht aus Bequemlichkeit fehlten Spielerinnen, Ausbildung und Beruf gingen nun mal vor. „Es ist aber schwer, Laufwege einzustudieren, wenn viele Spielerinnen fehlen“, bemängelte der Coach des öfteren.
Starke Vorrunde
So zehrte die HSG in der Rückrunde vor allem von der erstaunlich starken Vorrunde. Beim Saisonstart gab es in den ersten Spielen ein Unentschieden, eine Niederlage, dann folgten fünf Siege, eingerechnet der Erfolg am Grünen Tisch gegen Göllheim/Eisenberg.
Da hatte der Trainer noch 24 Spielerinnen zur Verfügung, die er einsetzen konnte und dies machte sich durch Stabilität bemerkbar. 15:7 Punkte holte die Sieben, erzielte dabei 248:242 Tore, wobei hier noch zwei Spiele mit jeweils 2:0 Punkten für die HSG gewertet wurden, da einmal HR Göllheim/Eisenberg und dann der TV Wörth auch zum Nachholspiel nicht antreten konnte. Konstant spielte die HSG, die in Sandra Bäuerle in der Vorrunde mit allen zehn Einsätzen mit 67 Treffern die erfolgreichste Werferin besaß.
Leonie Schneider folgte bei sechs Einsätzen mit 39 Treffern und gerade auf sie musste Bäuerle studienbedingt komplett in der Rückrunde verzichten. Ihre Nervenstärke bei Strafwürfen und ihre Wurfgewalt aus dem Rückraum fehlte dem Team.
Personell geschwächt in der Rückrunde
Nur 18 Spielerinnen konnte Bäuerle in der Rückrunde einsetzen. Ihre starke Vorstellung bei ihren vier Einsätzen der Vorrunde bestätigte auch in der zweiten Serie die junge Charlotte Schwechheimer, die bei zehn Spielen 38 Tore erzielte, in der internen Wertung knapp hinter Sandra Bäuerle mit 42 Toren landete. Einen Aufschwung verzeichnete auch Chiara Kreutz, die verletzungsbedingt in der Vorrunde nur auf zwei Einsätze kam, in der Rückrunde jedoch zehnmal zur Verfügung stand und dabei 21 Treffer erzielte.
131 Siebenmeter
Bei manchen Begegnungen zeigte sich aber auch eine Siebenmeter-Schwäche. Von 65 erhaltenen Strafwürfen in der Vorrunde verwandelte die HSG 44. In der Rückrunde erzielte die HSG 46 Siebenmeter-Tore, wobei sich Juliane Hoffmann (17), Charlotte Schwechheimer (15) und Sabrina Kiese (12) nervenstark zeigten. Einmal jubelte auch Torfrau Nadine Lehr. Bei 20 Versuchen hatte die HSG das Nachsehen.
Die Rückrunde eröffnete die HSG mit vier Niederlagen, ehe die beiden ersten Siege eingefahren wurden. 9:13 Punkte gab es in der zweiten Halbserie mit 263:294 Toren. „Wir haben von unserer guten Vorrunde gezehrt“, bestätigte schon in der Schlussphase der Saison Trainer Bäuerle.
Was der Coach dabei immer wieder bemängelte, war die Vielzahl der technischen Fehler, die sein Team trotz guter Ansätze immer wieder in Nachteil brachte. Manch guter Tempoangriff verwandelte sich da durch Abspiel- oder Fangfehler in einen gegnerischen Konter. Geduld forderte Trainer Bäuerle für seine Spielerinnen immer wieder ein. Eines konnte man ihnen nie absprechen: Einsatz und Wille waren immer vorhanden, manchmal fehlte nur das letzte Quentchen, der letzte Zug zum Tor oder auch die richtige Entscheidung im Positionsspiel.
Team entwicklungsfähig
Die Mannschaft ist aber jung und daher noch entwicklungsfähig. Vom Stamm wurden drei Spielerinnen verabschiedet. Christine Heller, Antje Wilde und Sabrina Kiese beenden ihre sportliche Laufbahn und da auch Trainer Arnd Bäuerle aus beruflichen Gründen das Traineramt zur Verfügung stellte, kommt zwangsläufig mit einem neuen Mann am Ruder ein Neuaufbau. Junge, talentierte Spielerinnen sind vorhanden, einige rücken nach und auch externe Spielerinnen waren bereits im Probetraining, der neue Trainer Jan Burgard wird ein schlagkräftiges Team formieren können.
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Kommentar
Hat Spaß gemacht
von Kurt Claus
zur HSG Dudenhofen/Schifferstadt
kurt.claus@schifferstadter-tagblatt.de
Es hat Spaß gemacht, den Damen der HSG Dudenhofen/Schifferstadt in der Pfalzliga-Saison bei ihren Spielen zuzusehen. Einsatz, Bereitschaft sich reinzuknien und vor allem Teamgeist waren immer vorhanden. Personelle Schwierigkeiten verschiedener Art verhinderten für Trainer Arnd Bäuerle und sein junges Team eine noch bessere Platzierung als den ausgezeichneten vierten Platz. Der scheidende Coach hat es mit seiner Begeisterungsfähigkeit geschafft, viele junge Talente zu integrieren, sie an den spielerischen aber auch körperbetonten Handball heranzuführen. Schade, aber auch verständlich, dass Torfrau Antje Wilde sowie Christine Heller und Sabrina Kiese die Handballschuhe an den Nagel hängen. Ein funktionierendes Team kann der neue Trainer Jan Burgard übernehmen und den beschrittenen Weg mit jugendlichem Spirit fortsetzen. Die Freude am Sport weiter vermitteln, damit die Zuschauer auch in der neuen Saison Spaß haben, den HSG-Damen zuzuschauen, ist seine Aufgabe.