HSG-Damen: Bis zum Schluss um Klassenerhalt gezittert Handball Pfalzliga Es lief nicht rund für die HSG-

Schifferstadt. Nach der Meisterschaft in der A-Klasse und dem damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga ging es für die HSG Dudenhofen/Schifferstadt in der neuen Umgebung gut los. Mit 40:29 siegte die Sieben von Trainer Siggi Oetzel gegen den TV Offenbach II zum Auftakt der Saison, musste dann aber bald erkennen, dass die Punkte wesentlich schwerer zu erspielen sein werden als noch eine Klasse tiefer.

Gegen Mitaufsteiger HSG Eppstein/Maxdorf gab es eine Niederlage, gegen den haushohen Favoriten und souveränen späteren Meister HSG TSG/1. FC Kaiserslautern wurde deutlich verloren. Fünf Siege und sechs Niederlagen gab es in der Vorrunde, lediglich vier Siege, ein Unentschieden und sechs Niederlagen in der Rückserie. „Licht und Schatten“ erkannte Trainer Oetzel, denn in der Rückrunde gab es in Offenbach eine deutliche Schlappe (34:23), während gegen Eppstein diesmal deutlich (43:34) die Punkte geholt wurden und in Kaiserslautern das wohl beste Spiel, trotz der 35:31-Niederlage, erreicht wurde.

Am Ende sprang mit 19:25 Punkten und 681:682 Toren der achte Platz heraus. Das Ziel, ein ausgeglichenes Punktekonto zu erspielen, wurde verfehlt. „Als der Klassenerhalt sicher war, haben sie etwas zu früh die Spannung rausgenommen, ich hatte erwartet, dass sie die länger hochhalten können“, monierte der Trainer. Er hätte sich gerne im vorderen Mittelfeld platziert, was durchaus möglich gewesen wäre. Am Unentschieden bei Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam hatte das Team ebenso zu knappern wie an der knappen Niederlage in Mundenheim.

„Positionsmäßig war mehr drin, es war dennoch ein guter Anfang in der Verbandsliga. Doch das kann für die nächste Saison nicht unser Ziel sein“, setzte der Coach schon jetzt die Latte hoch. Leichter wird die kommende Runde nicht werden. „Ich erwarte eine ausgeglichene Liga“, sieht Oetzel die Mannschaften auf einem gleichen Level. Und da muss seine Sieben dagegenhalten, die allerdings ein Handicap besitzt. „Gegen abgezockte, körperlich robuste Mannschaften tun wir uns schwer, da bei uns die körperliche Präsenz nicht vorhanden ist, wir müssen über die Schnelligkeit zu unserem Spiel finden“, erklärte der Trainer. Einige Ansatzpunkte hierfür hat er schon festgemacht und da vor allem die Abwehrarbeit im Fokus.

Hinter dem Topteam Kaiserslautern (712), das ohne Verlustpunkt durch die Saison raste, besaß die HSG den zweitbesten Sturm (681). Das „Problemkind“ war aber die Abwehr, die mit 682 erhaltenen Gegentreffern hinter Schlusslicht und Absteiger HSG Lingenfeld/Schwegenheim die meisten Tore kassierte. „Wir sind körperlich im Nachteil, können also keine 6:0-Deckung spielen und daher müssen wir flinker auf den Beinen sein, auch in der Abwehr bereit sein, dagegen zu gehen“, erklärte Oetzel.

Mehr Konstanz erwartet der Trainer in der Abwehrarbeit, sie muss sich in der zweiten Saison stabilisieren. Dass sein Team von Verletzungen mitunter gebeutelt wurde, lässt Oetzel aus Ausrede nicht gelten. Janek Messerschmitt, der nach dem Spiel in Friesenheim, das nach seiner Verletzung abgebrochen und später beim Stand von 14:10 fortgestetzt wurde, an der Schulter operiert und daher in der Rückrunde nicht mehr eingesetzt wurde, fehlte ebenso wie Johannes Kessler, Tobias Esswein, Max Barlang, Matthias Handrich oder Sebastian Kolb mehrere Spiele. „Wir haben einen großen Kader, viele ähnliche Spieler und können daher wechseln“, sieht Oetzel Möglichkeiten.

„Ein guter Torwart macht viel aus, ein Spiel kann er aber auch nicht allein gewinnen“, sieht Oetzel seine Torleute in der abgelaufenen Saison top eingestellt. Sowohl Nico Claus, Felix Trapp oder Markus Kiese, der seine Laufbahn beendet, kamen auf je 15 Einsätze und zeigten dabei tolle Aktionen. Alle Spiele mitgemacht hat Linksaußen Kevin Gerber, vor Lucca Biallas (21) und Christopher Lacher (20). Gerber erzielte mit 95/davon 2 Siebenmeter auch die meisten Tore vor Christopher Lacher (63/35) und Niklas Klein (61/31). „Die Ausgeglichenheit ist unsere Stärke, so sind wir schlechter auszurechnen“, sieht Oetzel in der Tatsache, dass seine Sieben auch über die Außenpositionen stark im Abschluss ist, eine weitere Stärke.

Negativ war für ihn der Durchhänger und die dann fehlende Spannung, positiv sah er, dass sein Team wieder den Aufwärtstrend geschafft hatte.

„Viele Spieler haben sich weiter entwickelt, es ist eine junge Mannschaft und auch das mit den A-Jugendspielern passt, denn auch da war kein Bruch im Spiel zu sehen, als sie reinkamen“, erklärte Oetzel. Mit einem 17er-Kader und den A-Jugendlichen startet er in die neue Saison.

Quelle: Schifferstadter Tagblatt (kc)

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